Zuckeralternativen

23. November 2023

Stevia, Xylit, Erythrit, Birkenzucker, Honig, Kokosblütenzucker, Ahornsirup, Reissirup oder Agavendicksaft, mittlerweile findest du im Supermarkt, in der Drogerie oder dem Reformhaus unzählige Arten von Zuckeralternativen. 

Doch was ist jetzt die beste Alternative zum herkömmlichen Industriezucker?  

Die meisten predigen gesünder zu sein, weniger Kalorien zu haben oder den Blutzuckerspiegel nicht so in die Höhe schießen zu lassen. Aber ist das wirklich so? Und welche Alternative eignet sich, wofür am besten?

Zuckeralternativen im Check

 Die meisten Zuckeralternativen versprechen gesünder zu sein und den Blutzuckerspiegel weniger stark zu beeinflussen. Doch ist das wirklich so? Und welche Zuckeralternative eignet sich für welchen Verwendungszweck am besten?

Vergleich Zuckeralternativen

Kokosblütenzucker

Schmeckt leicht nach Karamell, hat ähnlich viele Kalorien wie herkömmlicher Haushaltszucker, aber einen geringeren glykämischen Wert. Das bedeutet, dass der Blutzuckerspiegel weniger ansteigt. Zusätzlich enthält der aus der Kokospalme gewonnene Zucker, Vitamine und Mineralstoffe wie Eisen und Zink. Davon hat man aber nur was, wenn man Kokosblütenzucker in sehr großen Mengen zu sich nimmt. Er lässt sich problemlos beim Backen einsetzen, hat aber eine geringere Süßkraft. 

Stevia

Stevia ist eine natürliche Süßstoffquelle, die aus den Blättern der Stevia-Pflanze gewonnen wird. Es hat eine sehr hohe Süßkraft, aber einen bitteren, gewöhnungsbedürftigen Nachgeschmack. Stevia kann nicht verstoffwechselt werden und hat daher keine Kalorien. Zusätzlich wirkt Stevia insulinunabhängig, hat demnach keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und ist gut für Diabetiker geeignet. Aufgrund der geringen Menge, die zum Süßen benötigt wird, eignet sich Stevia nicht als Zuckerersatz beim Backen. Außerdem ist Stevia ein hoch verarbeitetes Industrieprodukt, das nur wenig mit natürlicher Süße gemein hat.

Agavendicksaft

Wird aus der Agavenpflanze, einer Kakteenart, gewonnen. Dieses Süßungsmittel hat, ähnlich wie Kokosblütenzucker, einen niedrigen glykämischen Wert und beeinflusst den Blutzuckerspiegel nur gering. Jedoch hat Agavendicksaft mit 60 % einen sehr hohen Fructoseanteil, der zu Verdauungsschwierigkeiten führen kann. Die Kaloriendichte ähnelt dem herkömmlichen Industriezucker. Agavendicksaft oder auch Agavensirup als dickflüssiges Süßmittel eignet sich zum Süßen von Getränken, aber nicht zum Backen. Bei einer veganen Ernährung ist dieses Süßungsmittel sehr beliebt. 

Reissirup

Kommt aus der asiatischen Küche und ist aufgrund des geringen Eigengeschmackes und des geringen Fructoseanteils beliebt. Zusätzlich ist Reissirup glutenfrei. Dieses Süßungsmittel eignet sich ebenfalls wie der Agavendicksaft eher zum Süßen von Flüssigkeiten. 

Erythrit

Ist ein Zuckeraustauschstoff, der aus Mais gewonnen wird und kalorienfrei ist. Er nimmt keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Erythrit hat eine etwas geringere Süßkraft im Vergleich zu normalem Haushaltszucker. Es kommt in natürlicher Form in sehr reifen Früchten oder Wein vor. Es gilt zu beachten, dass Erythrit in großen Mengen zu Unverträglichkeiten wie Durchfall führen kann. 

Was hat es mit Süßstoffen auf sich?

Die Auswahl an Lebensmitteln, die mit Süßstoffen hergestellt werden, ist riesig. Sie finden sich in Getränken, Bonbons, Kaugummis, Joghurts, Marmeladen und anderen süß schmeckenden Lebensmitteln. Sie versprechen süßen Geschmack ohne schlechtes Gewissen.

Süßstoffe (z.B. Aspartam, Acesulfam, Cyclamat, Saccharin) sind synthetisch hergestellte oder natürliche Verbindungen, die als energiefreier Zuckerersatz dienen. Über die Auswirkungen auf unser Körpergewicht und die Insulinausschüttung ist sich die Wissenschaft noch nicht einig. Einige Studien berichten, dass durch das vermeintliche Gefühl bei der Zufuhr von Lebensmitteln mit Süßstoffen, keinen Zucker zu sich genommen zu haben, die Menge der verzehrten Lebensmittel deutlich ansteigt. Ein Kalorienüberschuss ist das Ergebnis. 

Nutze Zucker oder Zuckerersatzstoffe wenig und wenn, dann ganz bewusst. Isst du eine Zeit lang weniger süß, werden sich deine Geschmacksnerven darauf einstellen und du brauchst generell weniger Süße. Versuche so wenig wie möglich zusätzlich zu süßen, denn in sehr vielen Lebensmitteln (Ketchup, Brot, Joghurt) ist bereits Zucker enthalten. 

Ein Verzicht von Zucker kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Zuckerverzicht ist außerdem hilfreich, wenn du unter Schlaf- oder Konzentrationsproblemen leidest. 

Die positiven Effekte eines langfristigen und nachhaltigen Verzichts auf Zucker stellen sich nicht über Nacht ein. Du solltest mehrere Tage bis Wochen weitgehend auf Zucker verzichten, bis sich dein Körper daran gewöhnt hat und du nicht mehr bei jeder Verführung schwach wirst.